Die Kapelle zu Ehren des heiligen Donatus wird im Volksmund Weingartenkapelle genannt. Sie wurde 1735 unter Abtpfarrer Johannes Rohrer errichtet. Johannes Rohrer ist am 28. August 1671 in Neckenmarkt geboren worden. Als Pfarrer wirkte er in Neckenmarkt von 1702 bis 1740.
Das jetzige Altarbild stellt die Himmelfahrt Christi dar. Es wurde 1964 vom akademischen Maler Karl Engel gemalt. Das vorhergehende Altarbild wurde von den Russen zerstört. Es stellt ebenfalls die Himmelfahrt Christi dar. Im Jahr 1999 hat es der Weinbauverein Neckenmarkt renovieren lassen und hängt nun an der linken Seitenwand im Innenraum der Kapelle.
Kapelle zu Ehren der heiligen Anna
Die im Volksmund genannte „Annakapelle“ ist neben den fünf großen Kapellen im Hottergebiet von Neckenmarkt die kleinste. Messfeiern in der Annakapelle waren nie üblich. In den kanonischen Visitationen wird berichtet, dass die Pfarre Neckenmarkt früher eines Friedhofes entbehrte und die Verstorbenen zum Begräbnis nach Horitschon getragen werden mussten.
Der Weg nach Horitschon – an der St. Annakapelle vorbei – trägt noch heute den Namen „Totenweg“. In der Friedhofsmauer in Horitschon sind Grabsteine aus jener Zeit eingemauert.
Die Inschrift eines solchen Steines lautet z.B.: „Alhier ruhet in Gott der Ehrnveste Herr Hans Lang, Gewester Marktrichter in Neckenmarkt, Seines Alters 51 Jahr. Ist in Gott entschlafen den 1. Marty 1684 Jahrs.“
Kapelle zu Ehren des heiligen Florian
Beim Königsteich, auf dem Weg zum Schloss Samersdorf, steht die Kapelle zu Ehren des heiligen Märtyrers Florian. Ein Tafelbild, auf Holz gemalt, stellt den Helfer in Feuersnot an der Wand hinter dem gemauerten Altar dar. An der Seite des Heiligen schweben Engel mit der Kreuzesfahne und einem Mühlstein.
Florian gießt löschend Wasser über eine Dorfsiedlung aus. In der Höhe thront das Auge Gottes, von zierlichen Engelsgestalten umgeben. Auf der linken Wand der Kapelle befindet sich ein Votivbild mit der Gottesmutter und dem Jesuskind und die heiligen Pestpatrone Sebastian, Rosalia und Rochus.
In der Fensternische finden sich Hinweise auf eine Renovierung in den Jahren 1904/05. Vielleicht ist damals das Vordach angebracht worden. Die Kapelle wurde auch im Jahr 1986 renoviert. Damals wurde, nachdem die letzte Linde geschlägert werden musste, eine neue gepflanzt. Die Segnung der Florianikapelle fand nach der Renovierung 1994/95 statt.
Die Kapelle zu Ehren der heiligen Maria Magdalena (Friedhofskapelle)
Unter Pfarrer Johann Fronhoffer (1741-1759) wurde ein neuer Friedhof errichtet. Die Kanonische Visitation vom 1. August 1713 sagt, dass es in Neckenmarkt keinen Friedhof gibt. Die Verstorbenen wurden zum Begräbnis in die Filialpfarre Horitschon getragen. Der Weg an der St. Annakapelle vorbei heißt heute noch „Totenweg“.
In der Chronik von Herrn Dechant Dr. Zisper wird zitiert: „1747 ist der neue Freythoff mit Verwilligung Ihrer Fürstl. HH. Pauli Antonii Esterházy zu bauen und aufzuführen Item ein saubere Capellen darin zu setzen angefangen erbauet worden.“
Jüngste Ausgrabungen in der Pfarrkirche haben bestätigt, dass früher um die alte Kirche, deren Fundamente im jetzigen Mittelschiff gefunden wurden, ein Friedhof existiert hat.
Aufgrund des hohen Wasserstandes dürfte beim Bau der neuen Kirche der Friedhof aufgelassen worden sein. In das steinerne Portal der Friedhofskapelle ist die Jahreszahl 1747 als Einweihungsdatum des neuen Friedhofs eingemeißelt.
Die Kapelle zu Ehren des heiligen Johannes Nepomuk wurde von Georg Rotten erbaut. Am Altar steht das Standbild des Heiligen. Zur rechten Seite (Blickrichtung Gläubige) ist die Statue des heiligen Georg, zur linken Seite die Statue der heiligen Barbara aufgestellt.
Jedes Jahr ziehen die Gläubigen von Neckenmarkt bei der Bittprozession vor Christi-Himmelfahrt zur Kapelle des heiligen Johannes von Nepomuk und feiern dort einen sogenannten „Bittgottesdienst“. Der Gedenktag des Heiligen wird am 16. Mai gefeiert.
Kapelle zu Ehren des heiligen Oswald
In dem „Spiegelberg Mais“ genannten Eichenwald steht die Oswaldikapelle. Das Altarbild zeigt den Heiligen als Schützer der Tiere. Am 5. August zieht die Pfarrgemeinde jährlich zu diesem Heiligtum. Der kleine Gedenktag, wie der liturgische Kalender den Oswalditag einordnet, wird in Neckenmarkt auch heute noch als Gemeindefeiertag begangen.
Zwei Legenden gibt es zur Entstehung dieser Kapelle: Die eine besagt, dass am Platz um die jetzige Kapelle, der Riedname heißt heute noch „Kühstand“, in der Pestzeit das Vieh vor der Pest verschont worden sei. Oswald gilt auch als einer der vierzehn Nothelfer.
Eine weitere Legende schließt am Gedenktag der Weihe der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom an, der ebenfalls am 5. August begangen wird. Am Platz, wo heute die Oswaldikapelle steht, sei – wie in Rom – am 5. August Schnee gefallen, was zum Bau der Kapelle in Anlehnung an die römische Legende geführt hat.
Franziskuskapelle
Diese Kapelle wurde 2017 zu Ehren des Hl. „Franziskus“ errichtet. „Franz von Assisi“ wurde 1182 als Sohn des wohlhabenden Kaufmannes Pietro Bernardone geboren. Sein Vater wollte ihn zu einem Kaufmann machen und ließ ihm eine gute Ausbildung zuteilwerden. Der Sohn Giovanni lernte Lesen, Schreiben, Rechnen, Latein und Französisch. Seine Mutter stammte aus Frankreich.
Nach einer unbekümmerten Jugend, einem ausschweifenden Leben und ehrgeizigen Träumen, ausgezeichnet mit hohen Ritterwürden wurde Giovanni Battista Bernardone im Jahre 1205 durch das Miterleben eines Kriegszuges in Apulien krank und innerlich gewandelt.
Bei einem Gebet in San Damiano fühlte er sich von der dortigen Kreuzikone persönlich angesprochen. Die Legende berichtet, Christus habe zu ihm gesprochen:
„Franziskus, geh und baue mein Haus wieder auf, das wie du siehst, ganz und gar in Verfall gerät.“
Sodann führte „Franz von Assisi“ ein mönchisches Büßerleben in Gebet und strengem Verzicht und stellte zerfallene Kapellen in seiner alten Heimat wieder her. In größter Armut und beseelt von seiner Mission, die Welt und seine Menschen, Tiere und Pflanzen, zu ergründen, lebte er fortan in bewunderter Demut vor der Schönheit der Erde.
1209 gründete er den „Orden der Minderen Brüder“ (Franziskaner). Schon im 13. Jahrhundert befand sich die Gesellschaft im Umbruch. Die Städte blühten auf und die Menschen zog es weg vom Land und den bäuerlichen Strukturen, hin zu städtischen Lebensformen. Der Gegensatz zwischen Arm und Reich wuchs und die Kritik an unfrommen und ausschweifenden Lebensweisen nahm zu.
1219 reist „Franziskus“ als Missionar nach Palästina und schloss sich dem Kreuzfahrerheer an, das auf dem Weg nach Ägypten war. Er versuchte mit dem Sultan während des 5. Kreuzzugs in Gesprächen Frieden zu schaffen. Erfolg hatte er zwar damit nicht, aber seine Mission wurde legendär.
1223 wurde sein „Orden der Minderen Brüder“ (Franziskaner) und dessen Regeln durch Papst Honorius III. endgültig bestätigt. Er wurde schon zu Lebzeiten zum Patron der Tiere. Die Vögel verstanden ihn angeblich wenn er zu ihnen sprach, selbst „Bruder Wolf“ wurde in seiner Gegenwart zahm.
Einige Ereignisse halten sein Andenken bis heute überaus lebendig.
In den Alverner Bergen bei Arezzo verfasst Francesco seinen berühmten Gesang von „Schwester Sonne“ und „Bruder Mond“, ein Lob der Einheit von Mensch, Tier, Natur und Umwelt.
1223 erfand Franziskus das Weihnachtskrippenspiel. Mit lebenden Figuren stellte er mit seinen Brüdern und einem lebendigen Ochsen und einem Esel in einer Felsennische bei Greccio das Weihnachtsgeschehen nach.
1224 empfing er auf dem Berg La Verna die Wundmale Christi.
1226 am 3.Oktober starb Franziskus am Abend in der Portiuncula – Kapelle.
1228 schon 2 Jahre nach seinem Tod wurde „Franz von Assisi“ heiliggesprochen.
1979 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. durch eine Bulle zum „himmlischen Patron der Tiere, der Natur und des Umweltschutzes “.
2013 wurde Kardinal Jorge Mario Bergoglio Papst und wählte als Erster den Papstnamen „Franziskus “.
2015 gab es in Rom ein beeindruckendes Treffen mit Papst Franziskus I. im Zuge einer Generalaudienz im Vatikan unter der Führung von Bischof Ägidius Zsifkovics, Pfarrer Franz Brei, Bürgermeister Hans Iby, den Neckenmarkter Fahnenschwingern, der Fahnenschwinger Blaskapelle und vielen Wallfahrern aus Neckenmarkt und der Umgebung.
2017 wurde diese Kapelle von Hans (Johann Franz) und Herta Maria Iby nach 2 schweren Unfällen und nach der Genesung von einer schweren Krankheit mit Unterstützung der Familie und guten Freunden als Danksagung an den „Herrgott“ und seinen Schutzengeln errichtet.
Anm.: Einen Schutzengel kann man sehr oft brauchen und das Schöne und das Bewundernswerte daran ist das es ihn wirklich gibt, man darf daher auch für das Glück das einem widerfährt auch „DANKE“ sagen.
Text: Johann Iby