Erinnerungen…
Neckenmarkt ist eine bedeutende Rotweinbaugemeinde des Blaufränkischlandes. Die Region hat ihren Namen von der gleichnamigen Rebsorte, die hier seit Jahrhunderten kultiviert wird. Basis der guten Weine bilden die schweren Lehmböden, die harmonisch ausgewogene und nuancenreiche Weine hervorbringen. Die Neckenmarkter Weingärten liegen direkt an der ungarischen Grenze, an den Hügeln des Ödenburger Gebirges.
Die Kultur der Weinrebe lässt sich in der Geschichte Neckenmarkts bis in die Keltenzeit zurückverfolgen. Vor allem zur Zeit der Römer, in der damaligen Provinz „Pannonien“, hatte die Weinwirtschaft aufgrund der günstigen Lage direkt neben der Römerstraße große Bedeutung.
Zur Zeit der Völkerwanderung wurde der Weinbau stark vernachlässigt, wiederentdeckt wurde er wieder im Hochmittelalter.
Im 14. Jahrhundert wurden auf 250 Hektar Weingärten rund 70.000 Liter Wein geerntet, der zu 50 Prozent vorwiegend in die Länder Böhmen, Mähren und Schlesien geliefert wurde.
Zur Zeit der Türkenkriege (16./17. Jhdt.) wurden die Weinbauflächen abermals vernachlässigt und verwüstet. Erst danach erholten sich die Weinkulturen infolge intensiver Veredelungs- und Züchtungsbemühungen. In der Folge werden erstmals in der Geschichte einzelne Weinsorten wie „Allenth“, „Salur“ und „Olanth“ erwähnt, wobei der Rotwein dominierte. Wohl von größter Bedeutung für die Geschichte des Neckenmarkter Weinbaues ist eine Eintragung des Jahres 1639 im „Inventarium Vinorum“, in dem es heißt, dass in Neckenmarkt im Jahr 1637 achteinhalb Eimer (433 Liter) Außbruch (Ausbruch) geerntet wurden. Der langjährige Durchschnittsertrag der Ernte lag damals bei höchstens 2000 Liter pro Hektar; das ist rund ein Viertel der heutigen Hektarerträge.
Mit Ende des 18. Jhdt. begann man mit der Züchtung neuer Rebsorten in den Rebschulen Eisenstadt und Ödenburg. Erst die Reblauskatastrophe Ende des 19. Jahrhunderts und die dadurch bedingte Veredelung auf reblausimmune Unterlagsreben brachten den endgültigen Durchbruch der Weißweinsorten „Grünveltliner“, „Traminer“ und „Riesling“.
Die von den genannten Rebschulen geführten Rotweinsorten „Blauer Frankentaler“ (Blaufränkisch) und „Schwarzedler Burgunder“ hingegen fanden schon vor Mitte des 19. Jhdts. in Neckenmarkt Verbreitung. Seither hat sich der „Blaufränkische“ zur führenden Rotweinmarke Österreichs entwickelt. Dem Blaufränkischen zur Seite stehen heute Zweigelt, St. Laurent, Syrah, Merlot und Cabernet Sauvignon genauso wie Pinot Noir.
Aufgrund der Absatzschwierigkeiten der Weintrauben und des Weines in den Jahren 1965-1970 erfolgte 1968 die Gründung der Winzergenossenschaft Neckenmarkt.
Wurden vor Jahrhunderten Neckenmarkter Weine an Königs- und Kaiserhöfen genossen, ist heute der Wein aus Neckenmarkt dabei, die gesamte Weinwelt zu erobern. Großartige Erfolge bei den verschiedensten Weinmessen auf nationaler und internationaler Ebene bestätigen deren Qualität, wie z.B. Landessiegerweine, Salonweine, Salonsieger, Falstaffsieger oder Auszeichnungen auf der Vinitaly, Prowein oder in Chicago.